In den vergangenen Jahren ist die Belastung von Binnengewässern mit Mikroplastik zunehmend in den Fokus der Umweltforschung gerückt. Während sich die öffentliche Aufmerksamkeit lange Zeit auf marine Ökosysteme konzentrierte, zeigen aktuelle Studien, dass auch Flüsse, Seen und Kanäle im Binnenland signifikant betroffen sind. Das Umweltbundesamt und internationale Forschungseinrichtungen weisen regelmäßig auf die weiträumige Verbreitung polymerer Partikel in Süßwassersystemen hin.
Für Menschen, die auf Booten oder Hausbooten leben oder regelmäßig Zeit an Bord verbringen, gewinnt diese Entwicklung eine besondere Relevanz: Sie nutzen Gewässer häufig unmittelbar zur Wasserversorgung oder lagern aufgenommene Wassermengen über längere Zeit in Tanks. Die Qualität des Trinkwassers an Bord hängt daher zunehmend von der Fähigkeit ab, selbst kleinste Partikel – darunter vor allem Mikroplastik – effektiv zu reduzieren.
Ein unterschätztes Risiko im Bordalltag
In der Praxis bedeutet das: Wer sein Wasser über Deckfüllstutzen aus einem Hafenanschluss, einer Marina oder einem Oberflächengewässer bezieht, kann Mikroplastik unbemerkt ins eigene System einspeisen. Besonders bei längerer Liegezeit in städtischen Gebieten – etwa an Flussufern oder Kanälen mit hohem Bootsverkehr – sind die Einträge durch Abrieb, Kosmetika oder Haushaltsabwässer oft deutlich messbar.
Und auch persönliche Erfahrungen zeigen: Das vermeintlich klare Seewasser aus einer idyllischen Bucht weist nach wenigen Tagen im Tank eine sichtbare Trübung oder einen leichten Geruch auf. In Gesprächen mit anderen Bootsbesitzer:innen berichten viele von biofilmartigen Ablagerungen in Leitungen und am Duschkopf – erste Hinweise auf mikrobielle Aktivität und organische Belastung, bei der Mikroplastikpartikel eine Rolle spielen können.
Mikroplastik als Trägerstoff für Schadstoffe
Die gesundheitliche Bewertung von Mikroplastik steht zwar noch am Anfang, doch es verdichten sich Hinweise, dass die Partikel nicht nur selbst problematisch sind, sondern auch als Träger für weitere Umweltschadstoffe, Weichmacher, Schwermetalle oder Biofilme dienen können. Für geschlossene Wassersysteme – wie sie auf Booten und schwimmenden Wohneinheiten typisch sind – ergibt sich daraus eine besondere Herausforderung: Einmal im Tank vorhandene Partikel lassen sich ohne geeignete Filtersysteme kaum rückstandslos entfernen.
Besonders kritisch: Im Gegensatz zu Haushalten an Land fehlt an Bord oft die regelmäßige Kontrolle durch Stadtwerke oder Labordienstleister. Die Verantwortung für die Wasserqualität liegt bei den Nutzer:innen selbst – eine Chance, aber auch eine Verpflichtung.
Technische Lösungen für mobile Systeme
Effektive Maßnahmen zur Reduktion von Mikroplastik im Trinkwasser umfassen mehrstufige Filtrationsansätze. Bewährt haben sich hierbei mechanische Mikro- und Ultrafiltrationen mit Porengrößen unter 0,1 Mikrometer sowie ergänzende Aktivkohlefilter, die gelöste organische Verbindungen adsorbieren können. Systeme mit hohem Durchfluss und Energieeffizienz sind insbesondere auf Booten von Bedeutung, da sie unter beengten Bedingungen und wechselnden klimatischen Bedingungen wie hohen Temperaturschwankungen, zuverlässig funktionieren müssen.
In der Anwendung bedeutet das beispielsweise: Eine Ultrafiltrationsstufe vor dem Tank schützt langfristig vor Ablagerungen, während ein Aktivkohle-Nachfilter am Entnahmehahn Gerüche neutralisiert und letzte biologischen Rückstände durch Absorbierung entfernt. Unsere Wasserfiltersysteme ergänzen den Reinigungsprozess zusätzlich durch eine doppelte UV-Desinfektion, wichtiug etwa bei längeren Aufenthalten ohne Frischwasserzugang.
Prävention statt späterer Einsicht
Die wachsende Erkenntnis über Mikroplastik in Binnengewässern zeigt, dass auch fernab von Industriezentren mit Einträgen in natürliche Rohwasservorkommen gerechnet werden muss. Wer auf oder am Wasser lebt, ist gut beraten, das Thema nicht zu unterschätzen. Moderne Filtersysteme ermöglichen es, gesundheitliche Risiken zu minimieren, ohne auf eine externe Versorgung angewiesen zu sein. Sie stellen damit eine wichtige Komponente ökologisch wie gesundheitlich verantwortungsvoller Bordroutine dar.
Besonders in der Saisonmitte lohnt es sich, den eigenen Wasserkreislauf einmal kritisch zu überprüfen: Wann wurde der Tank zuletzt gereinigt? Welche Filter sind im Einsatz? Und: Welches Wasser wird überhaupt eingefüllt?
Detaillierte Informationen zu unseren Wasserfiltersystemen und den jeweiligen Leistungsdaten, finden Sie hier.